Onkologische Therapieverfahren Von Operation über Bestrahlung bis zu medikamentösen Therapien

In der Filderklinik behandeln wir unsere Patient/innen nach den aktuellen medizinischen Leitlinien auf der Basis evidenzbasierter, also in der weltweiten medizinischen Praxis erprobter onkologischer Konzepte. Unsere Fachärzt/innen verfügen über hohe Kompetenz. Das Besondere an der Filderklinik: Unser großes onkologisches Know-how erweitern wir um Integrative Therapien der Anthroposophischen Medizin.

Im Folgenden möchten wir Ihnen Hintergrundinformationen zu einigen gängigen Therapieverfahren geben. Welche Therapie für Sie die richtige ist, finden wir gemeinsam mit Ihnen heraus: Abgestimmt auf Ihre Situation wird nach der umfassenden Diagnostik in einem interdisziplinären Team ein individueller Therapieplan ausgearbeitet. Wir beraten Sie objektiv und auf Basis der aktuellen medizinischen Erkenntnisse. Dann schlagen wir mit Ihnen gemeinsam den für Sie optimalen Behandlungsweg ein. Im Mittelpunkt stehen dabei Sie als Patient/in.

Hintergrundinformationen

In vielen Fällen steht am Anfang einer Krebstherapie eine Operation. Immer dann, wenn ein Tumor rechtzeitig entdeckt und noch als operabel eingestuft wird, entfernt der Chirurg / die Chirurgin den Tumor. Auf die Operation von Brustkrebs oder von gynäkologischen Krebserkrankungen sind die Gynäkolog/innen der Filderklinik spezialisiert. Bei Krebserkrankungen im Bauchraum, an Darm, Magen, Leber und Bauchspeicheldrüse werden die Operationen von Viszeralchirurgen durchgeführt und Lungenkrebs operieren Thoraxchirurgen der Klinik.

Ziel der Operateur/innen ist es, den Tumor möglichst komplett aus dem umliegenden Gewebe herauszuschneiden. Um zu prüfen, ob das gelungen ist, wird noch während der Operation das Tumorgewebe zu einer sogenannten Schnellschnittuntersuchung ins Labor geschickt. Erst wenn diese Untersuchung ergibt, dass der Tumor mit einem Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe entfernt wurde, kann die Operation abgeschlossen werden. Wenn der Tumor noch klar umrissen ist und nicht gestreut hat, ist die Operation oft ein wichtiger Schritt zu einer Heilung der Krebserkrankung.

Da sich die Tumorzellen häufig über das Lymphsystem verteilen und im Körper Absiedlungen, die sogenannten Metastasen, bilden können, werden bei einigen Tumoren auch die Lymphknoten in der Nähe entfernt. Besondere Bedeutung hat dies bei Brustkrebs. Hier wird heute nur der nächstliegende Knoten, der „Wächterlymphknoten“, operiert und ebenfalls noch während der Operation überprüft, ob er bereits Tumorzellen enthält. Ist das nicht der Fall, können die weiteren Lymphknoten unangetastet bleiben.

Auch die Metastasen, die bei fortgeschrittenem Krebsstadium zum Beispiel in der Leber, der Lunge oder an den Knochen entstehen, können in manchen Fällen operiert werden.

Eine Möglichkeit, einen bösartigen Tumor zu bekämpfen, ist die Strahlentherapie. Mit Hilfe sogenannter Linearbeschleuniger werden ionisierende Strahlen erzeugt, die das Tumorgewebe im Innern des Körpers zielgenau zerstören. Die Bestrahlung kann dabei mit modernen Geräten so exakt gesteuert werden, dass nahezu ausschließlich der Tumor bestrahlt und umliegende Organe und Gewebe geschont werden. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, wird zudem auch die Intensität der Strahlen gesteuert. In aller Regel wird die Strahlendosis, die für die Zerstörung des Tumors erforderlich ist, in mehrere Bestrahlungen fraktioniert, also aufgeteilt. Bei vielen Krebserkrankungen umfasst die Bestrahlung dann 20, 30 oder mehr Bestrahlungen. Neben der Bestrahlung von Primärtumoren kann es auch sinnvoll sein, Krebsabsiedelungen, die sogenannten Metastasen, strahlentherapeutisch zu behandeln.

Wie die Strahlentherapie im Rahmen der Behandlungsstrategie einer Krebserkrankung eingesetzt wird, hängt von der Art und Größe des Tumors und vom individuellen Krankheitsbild des Patienten / der Patientin ab. So kann die Strahlentherapie, etwa bei einem Prostatakrebs, eine Operation ersetzen. Es kann aber auch nötig sein, einen Tumor zunächst mit Bestrahlung zu reduzieren, um eine anschließende Operation zu ermöglichen. Schließlich kann die Strahlentherapie auch im Anschluss an eine Operation möglicherweise verbliebene Krebszellen zerstören. In der interdisziplinären Tumorkonferenz diskutieren Ärzt/innen unterschiedlicher Fachrichtungen für jeden Patienten individuell, ob und wie eine Strahlentherapie für den Behandlungserfolg sinnvoll ist.

Um sicherzustellen, dass die Strahlendosis ganz genau den Tumor trifft und zerstört, wird die Bestrahlung zuvor sehr genau mit Hilfe von CT-Aufnahmen und einem speziellen Bestrahlungs-Planungsprogramm am Computer geplant. Mit der Planung wird dann der Linearbeschleuniger programmiert. Für die eigentliche Bestrahlung ist es dann zudem wichtig, dass der Patient / die Patientin in immer der gleichen Position liegt, in der auch die Aufnahmen im Planungs-CT angefertigt wurden. Die Lage des Tumors wird deshalb vor der Bestrahlung mit Röntgenstrahlen kontrolliert und mit dem Planungsbild abgeglichen.

So ist es heute mit besonders leistungsstarken Systemen möglich, einen Tumor ebenso exakt „herauszuschneiden“, wie mit dem Skalpell des Chirurgen. Man spricht in diesen Fällen auch von Radiochirurgie.

Die Strahlentherapie, auch Radiotherapie genannt, wird von speziell ausgebildeten Fachärzt/innen durchgeführt. Sie werden von medizinisch-technischen Assistent/innen und spezialisierten Medizinphysikern unterstützt.

Die Filderklinik kooperiert für die Strahlentherapie mit verschiedenen Strahlentherapeutischen Abteilungen, um den Patient/innen eine wohnortnahe Behandlung zu ermöglichen.

In der Filderklinik bieten wir das gesamte Spektrum medikamentöser Tumortherapien an: von der modernen Immuntherapie über zielgerichtete Spezialmedikamente wie Antikörper und Signalübermittlungshemmer bis zur Chemotherapie mit Zytostatika sowie Bisphosphonaten (bei Knochenmetastasen) und Transfusionen von Blut und Blutplättchen (Thrombozyten-Konzentrate).

Die Chemotherapie hat das Ziel, Krebszellen, die sich etwa nach einer Operation noch im Körper befinden, zu zerstören, oder auch einen großen Tumor vor einer möglichen Operation zu verkleinern. Dazu werden verschiedene Medikamente, die sogenannten Zytostatika, verwendet, die für jeden Patienten individuell zusammengestellt werden.

Für die Patientinnen und Patienten ist eine Chemotherapie immer eine Belastung und mit mehr oder weniger gravierenden Nebenwirkungen verbunden. Auch wenn bei modernen Zytostatika die Nebenwirkungen reduziert werden konnten und es zudem Mittel gibt, die Nebenwirkungen abzuschwächen, ist eine Chemotherapie kein Spaziergang. Hier kann die Komplementärmedizin und unser Integratives, Anthroposophisches Konzept deutlich zusätzlichen Nutzen bringen.

Insbesondere die Immuntherapie hat in den letzten Jahren neue Heilungsmöglichkeiten für bestimmte Krebserkrankungen eröffnet. Bei der Immuntherapie wird das eigene Immunsystem mit speziellen Medikamenten in die Lage versetzt, die Krebszellen direkt anzugreifen. Dabei macht man sich die Erkenntnis zu Nutze, dass Krebszellen sich durch spezielle Enzyme vor den Angriffen des Immunsystems schützen. Die neuen Medikamente heben diese Blockade auf, sodass die sogenannten Killerzellen des Immunsystems die Krebszellen erkennen und zerstören können. Eine in der Regel belastendere Chemotherapie kann damit oft deutlich hinausgezögert werden, steht aber im Verlauf der Erkrankung weiterhin als Option zur Verfügung.

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Ansprechpartner

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Ärztlicher Direktor, Chefarzt

Dr. med.  Stefan  Hiller

Fon 0711. 7703-1171

Fax 0711. 7703-1180

Weitere Informationen zum Thema Krebs finden Sie auf den Seiten des Zentrums für Integrative Onkologie und der Abteilung Frauenheilkunde
 

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