Hailey, Matteo und Amalia heißen derzeit die kleinen Stars der Neonatologie in der Filderklinik bei Stuttgart. Mama Nadine Rubin hat die Drillinge am 5. Dezember dieses Jahres auf natürlichem Weg entbunden. „Als ich erfahren habe, dass ich mit Mehrlingen schwanger bin, stand für mich fest, dass ich meinen Kindern den besten Start ermöglichen und eine natürliche Geburt versuchen will. Auch meine Frauenärztin hat mich bei diesem Wunsch unterstützt. Leider gab es in meinem Heimatort in Bayern keine Klinik, die mir dies ermöglicht hätte.“ Über das Internet wurde die 28-Järige auf die Filderklinik aufmerksam und vereinbarte einen Sprechstundentermin. „In vielen Fällen gibt es auch bei Mehrlingsgeburten keinen Grund, vorzeitig einen Kaiserschnitt zu planen“, sagt Dr. Hauke Schütt, Chefarzt der Geburtshilfe. „So war es auch bei Nadine Rubin. Wichtig ist, dass wir in der Geburtshilfe die werdenden Mütter gut begleiten und wissen, wann wir eingreifen müssen.“
Als am späten Abend die Wehen bei Nadine Rubin in der 37. Schwangerschaftswoche einsetzten, stand deshalb ein 19-köpfiges Team aus Frauenärzten, Hebammen, Kinderärzten, Kinderkrankenschwestern, Notfallmedizinern und Anästhesisten für alle Fälle bereit. Und obwohl zwei der Babys aus Beckenendlage geboren wurden, lief alles ohne Komplikationen ab. Hailey, die Kleinste, machte den Anfang. Ihre Geschwister folgten kurze Zeit später. Die Drillinge und ihre Mama sind alle wohlauf und werden aktuell auf der Neonatologie überwacht. „Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung der Babys. Aktuell müssen sie nur noch etwas an Gewicht zulegen“, freut sich Alexandra Sperling. Sie ist Pflegerische Leiterin des Perinatalzentrums an der Filderklinik, das aus den Bereichen Entbindung, Wochenstation und Neugeborenen-Intensivstation besteht.
Die Filderklinik ist eines der wenigen Krankenhäuser in Baden-Württemberg, in dem Kinder aus Beckenendlage und Mehrlinge auf natürlichem Weg geboren werden. Sie hat eine der niedrigsten Kaiserschnittraten in Deutschland. „Beckenendlagen und Mehrlingsgeburten stehen exemplarisch für die ganz normale Geburt mit Besonderheiten, die andernorts mehr und mehr in die pathologische Ecke gedrängt werden“ sagt Dr. Hauke Schütt. „Geburt ist etwas Natürliches, sie ist etwas Großartiges, aber Sicherheit ist bei uns das höchste Gebot.“
Seit 2003 trägt die anthroposophische Klinik das von der WHO und UNICEF verliehene Qualitätssigel als „babyfreundliches Krankenhaus“. Jährlich werden dort rund 2.400 Kinder geboren. „Was wir leisten, ist kein Sonderweg, sondern Wissen und Können der Geburtshilfe, wie sie im wahrsten Sinne des Wortes im Buche steht“, erklärt Dr. Hauke Schütt. Für mein Team und mich ist jede Geburt nach wie vor ein kleines Wunder – und eine Drillingsgeburt immer wieder ein Highlight.“